Donnerstag, 28. August 2014

Island - Riss in der Eisdecke entdeckt

Erste Spuren einer Eruption ?

Nördlich des Bardarbunga hat sich eine Eisspalte geöffnet. Wie die IMO (Foto) mitteilte, wurde bei einem Kontrollflug der Küstenwache gestern eine ca. 4 bis 6 km lange und 10 bis 15 m tiefe Spalte im hier 400 - 600 m dicken Eis entdeckt. Es wird vermutet, dass im Untergrund der Gletscher abschmilzt und die Eismassen nachgeben. Größere Wasserströme wurden jedoch noch nicht entdeckt.
In den vergangenen Tagen hatten sich die Beben immer weiter nach Norden in Richtung Vulkan Askja verschoben.



Fast 37 km weiter nördlich vom Bardarbunga  hat sich das Magma einen Weg gesucht (siehe IMO Grafik). Hier finden auch die stärksten Beben statt. Bis zu ML5,4 am 26. August aus nur 2 km Tiefe. Es stellt sich die Frage wie stark vulkanische Beben ansteigen können. Den kräftigsten Erdstoß hatte Island mit ML6,3 im Jahre 2008 erlebt. Mir sind auch keine Beben über ML6,5 weltweit bei einer rein vulkanischen Aktivitäten bekannt. In Island ist dies jedoch geologisch auch etwas anders als auf den Kanaren.

Island liegt am Zusammentreffen zweier Kontinentalplatten (siehe letzten Beitrag). Auf der Grafik links ist der Bebenverlauf der letzten Jahre (rot) markiert. Es ist genau die Plattengrenze wo Magma hervortritt und neue Vulkane entstehen lässt. Theoretisch können hier durch die Verschiebung der Platten tektonische Beben und vulkanische Beben auftreten. Ein Wechselspiel mit auch noch kräftigeren Beben ist möglich.
Die IMO kann nicht genau sagen, wo Magma bereits unter dem Eis ausgetreten ist. Klar ist nur, dass eine Eruption erfolgte. Bislang sind außer dem Riss in der Eisdecke aber noch keine Oberflächenspuren gefunden worden.


Auch gibt es noch keine auffälligen Gaskonzentrationen an der Erdoberfläche. Die dicke Eisdecke hindert auch das Ausströmen von Schwefel, Helium oder Kohlendioxid. Durch den Riss kann es jetzt aber eine Spalte geben, aus der dann erhöhte Gasemissionen gemessen werden können.


Eine 3D-Simulation von dfmorvan (Danke) verdeutlicht den bisherigen Bebenverlauf um den Bardarbunga.


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